StifterInnen-Projektbesuch in Berlin – Sehen, wie Hilfe wächst

Das „Wirkungsmanagement“ erlebt in Hilfsorganisationen seit einiger Zeit einen regelrechten „Hype“. Dabei bedeutet es vor allem: Die Fördernden sollen erleben, was ihre Hilfe möglich macht. Die Stifterinnen und Stiftern der Malteser Stiftung kennen die Idee schon länger: Am 23. September hieß es in Berlin endlich wieder „Projektbesuch hautnah“.

Begrüßt vom Diözesanleiter Dr. Jörg Freiherr Frank von Fürstenwerth begann der Vormittag mit dem Besuch der preisgekrönten Ursprungspraxis der Malteser Medizin für Menschen ohne Krankenversicherung (MMM) in Berlin Wilmersdorf. Dabei handelt es sich um die größte Anlaufstelle für Nichtversicherte in Berlin, in der ein Team von mittlerweile 35 Ehrenamtlichen, vor allem ärztliches wie pflegendes Fachpersonal. Sie bieten eine kostenlöse ärztliche Versorgung und Sozialberatung unter Wahrung der Anonymität für nicht versicherte Patienten an, unabhängig von deren Herkunft, Religion, Alter und Geschlecht. Obwohl die Praxis geöffnet war, nahmen sich die Malteser Kollegen die Zeit, den Gästen anhand konkreter Beispiele zu erklären, welche Möglichkeiten, aber auch welche Grenzen ihre Arbeit hat. Nicht zuletzt ist es die Hilfe von privaten Spenden und Stiftungszuschüssen, durch die sich die Idee ausbreiten konnte: In mittlerweile 19 deutschen Städten konnten die Malteser eine MMM einrichten.

Nach dem anschließenden gemeinsamen Mittagessen in der Berliner Bar Brass im Skulpturenforum gab Kerstin Kurzke, die Leiterin der Berliner Hospiz- und Trauerarbeit, einen Einblick in ihre segensreiche Arbeit. Mit klaren Worten und bewegenden Bildern schilderte sie die unterschiedlichen Bedürfnisse der Kranken und ihrer Familienangehörigen – und die dazugehörige Anforderung an die ambulanten Hospiz- und Palliativdienste. „Das Besondere daran ist, dass da einfach ein Mensch zu einem Menschen kommt. Einer wie Du und ich. Keine Ärztin, kein Pfleger oder Psychologe, sondern ein Ebenbürtiger. Jemand, der Zeit hat. Der zuhört. Der Wertschätzung gibt“, erläutert Kurzke die sich aus den Besuchen ergebende ganz eigene und beiderseitig bereichernde Art von Beziehung.

Neben der Erwachsenen-, Kinder-, Jugend- und Familienhospizarbeit bieten die Malteser inzwischen eine Gruppe junger ehrenamtlicher Hospizhelferinnen und -helfer, russischsprachige Sterbebegleitung, eine Anlaufstelle für Trauernde aus der Ukraine sowie die jungen Koch- und Tanzprojekte Trauer & Klöße und Trauer & Tango an.

Eine Übersicht zu dem besonderen Angebot der Berliner Malteser findet sich im Internet unter https://www.malteser-berlin.de/angebote-und-leistungen/hospizarbeit.html und unter https://youtu.be/GSFZFNlkd4g.